Short Facts
Motor
Karosserie
Getriebe
Antrieb
Zulassung
Kilometer
V8 Hemi Kompressor
Coupé
8-Gang Automatik
Heck
ab MFK
16'500
Gib mir Tiernamen!
Also ja, es ist manchmal schon sehr interessant, dass viele Autohersteller ihren Fahrzeugen Tiernamen verpassen. Jaguar. Gecko. Viper. Stingray. Rote Sau. Und eben, Hellcat, das feline Muscle Car aus der Hölle. Ein wenig traurig mag das dann auch stimmen, gehen die Zeiten von eben solch furiosen Monstern langsam dem Ende zu, überall wird elektrisiert. Und damit wird es auch vorbei sein mit diesen klangvollen Namen, trotzdem dass auch die neue Generation von übermotorisierten E-Muscle Cars heftig in der Retrokiste wühlen wird; der neue Dodge E-Lephant? Aber das wird nix bringen, ein Thermomix bleibt ein Thermomix und wird nicht zum Pasta Alligator, nur weil er alles bis zur Unkenntlichkeit zermalmt, was man in ihn reinschmeisst. Zurück zum Hellcat, seiner katzenhaften Namensgebung entsprechend hat er ein wenig ein zerstörerisches Naturell. Da ist einerseits Sprit, den er sich gerne in üppigen Mengen reinzieht, und im besten Falle in Vortrieb umwandelt. Eher der Normalfall ist aber, dass der 6.2 Liter Hemi-V8 über die Hinterachse herfallt wie eben ein hungriger Stubentiger über sein Futter. Damit meine Damen und Herren sehen wir hier: Den Zerstörer des Planeten, der Albtraum, welcher jeden Klimakleber um elf Uhr vormittags schweissgebadet erwachen lässt und die herbeigesehnte Apokalypse der Reifenindustrie. Geil, nicht?
Hemi V8 Supercharged
Die Amerikaner waren noch nie bekannt dafür, leise und understated zu sein. Der Hellcat an sich ist damit so amerikanisch wie Burger und Bud Light. Wo andere Hersteller sich denken, da machen wir so einen vier Liter grossen V8 rein, packen da noch zwei Turbos dran und prügeln auch noch das letzte Pferd aus dem Ding raus, da ist man bei Dodge noch nicht mal so richtig der Aufmerksamkeit gewiss. Dort heisst es: «Nehmt den grössten V8 aus dem Regal, packt den grössten Kompressor der Industrie zwischen die Zylinderbänke und macht das ganze Konstrukt kugelsicher. Dann packt noch eine Burg von Automatikgetriebe dran und lacht über die Mitbewerber (mit dem Mund voller Hackfleisch)». Man hätte auch nochmal um das ganze Auto rumgehen können und da am Fahrwerk und dort an den Bremsen nochmal das eine oder andere ausgefeilteste System verbauen können. Aber ne, das passt schon, die Maschine macht dermassen den grossen Otto los, dass man in Affalterbach und Garching nicht mehr weiss, ob man lachen oder weinen soll. Ziel erreicht, der Hellcat Challenger hat eine Menge Potential für den Schock, bei diesem Exemplar sicherlich auch wegen der ausgefallenen Farbe "Go Mango".
Säufer!
Himmel, saufen tut er auch noch? Ja, wie ein Loch, ein grosses Loch, voll mit jeder Menge Nichts, das alles nimmt, was man reinschmeisst. Doch das kommt halt davon, wenn 6.2 Liter auch noch druckbeatmet werden, dann gehen auch im normalen Alltag gerne mal 16 Liter zum Teufel. Und das ist sicher nicht gratis, aber auch nicht umsonst. Der Grosse hier liefert auch einiges für den Sprit, zum Beispiel absolut souveränen Vortrieb dank maximalen 881 Nm Drehmoment oder wenn es sein muss, Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 320 km/h. Und ja, Sound gibt's auch, ein grosser, dampfender Haufen davon. Man muss sich bewusst sein, dass ein Kaltstart am Morgen die Nachbarschaft zuverlässig aus dem Bett holt. Der Hellcat hat keinen "Neighbourhood Mode" und wozu soll er auch, es ist ein Hellcat und kein Hellkitten. Der sowieso schon wilde optische Auftritt setzt sich also in allen Belangen fort, akustisch, mechanisch und ökologisch. Aber, bei all den schlechten Manieren, welche das Auto auf den ersten Blick hat, da gibt es auch noch so einiges, was er besser kann, als so manch anderes Auto. Der Challenger kann gleiten, zum Reisen verführen und tatsächlich, eine Menge Ruhe vermitteln, auf seine Art.
Der Innenraum
Der Amerikaner liebt Roadtrips, er liebt die lange Reise und dabei möchte er alle Annehmlichkeiten haben, was die Industrie zu bieten hat. In diesem mit Optionen vollgestopften Hemi finden wir eine Menge von vielem, was ein Luxusgleiter bieten sollte. Da sind zum Beispiel richtig gute, teilelektrische Sitze, versehen mit Leder und Alcantara. Diese lassen sich entweder beheizen oder auch kühlen. Sowieso, die Mutter aller Klimaanlagen. Ein Bombensoundsystem von Harman Kardon mit Anbindung an Android Auto und Apple Car Play. Carboneinlagen, wo es Sinn macht. Ein Glasschiebedach. schwarzer Dachhimmel, Türverkleidungen und Lenkrad. Ziernähte an Armaturenträger, Mittelkonsole und Türtafeln. Ein Abstandsregeltempomat. Nach Belieben, Lenkung, Maschine, Getriebe und Fahrwerk lassen sich in Komfortstimmung versetzen. Und zum Schluss, ein absolut angenehmer Neuwagengeruch. In Summe sieht das alles auch aus, als ob's gerade vom Band gerollt ist, hier finden sich null Gebrauchsspuren. Und sowieso, man kann ja über amerikanische Innenräume sagen was man möchte, aber auch wenn dieser designtechnisch schon ein wenig in die Jahre gekommen sein mag, von der Ergonomie kann sich so mancher Newcomer zwei dicke Scheiben abschneiden. Dieser Innenraum weilt zum Reisen ein und ist tatsächlich ein schöner Platz, um auch mal zu sein.
Dynamik
Wo soll man mit 717 PS, 880 Nm überhaupt hin? Im besten Fall auf den Asphalt, das würde dann auch für Vortrieb sorgen. Wäre da nicht die grösste Schwäche des Hellcat, die nicht vorhandene Traktion. Und das bringt ihm auch ein gewisses Image ein beziehungsweise, man hat da so ein Bild im Kopf: da steht so ein Berg von Auto in einer Wand von Rauch, welcher aus den hinteren Radkästen quillt. Man müsste meinen, der Hellcat wurde nur für Burnouts gebaut, aber wer schnell von irgendwo wegwill, der sollte sich was anderes suchen als dieses Monster. Widerspruch meinerseits. Dass der Grosse hier nicht vom Fleck kommt, liegt nicht an der (angeblich) schlechten Konstruktion, sondern schlicht an der Bereifung. Gerade bei diesem Auto ist das noch nachvollziehbar, er hat nämlich immer noch seinen ersten Satz Werksbereifung rundum drauf. Und mit Verlaub, die sind unfassbar scheisse für ein Auto in dieser Leistungsklasse. Einen Pirelli P Zero in der All Season Ausführung taugt bestenfalls für Muttis X5, aber nicht für 880 Nm pure Gewalt. Also, wir empfehlen einem potenziellen neuen Besitzer, der Werksbereifung sachte den Rest zu geben und danach auf einen performanteren Reifentyp zu wechseln. Dann klappts zwar immer noch mit dem Nachbarn, aber wenigstens ist man nicht permanent mit Wheelspin konfrontiert. Auch diesseits der 100 km/h. Alles andere performt nämlich ziemlich gut, obwohl das Gewicht von knapp zwei Tonnen gerade in engen Kurven der Vorderachse einige eilige Hausaufgaben stellt. Aber ansonsten fährt sich der Challenger nach Bedarf tatsächlich agil, auch dank der kommunikativen Lenkung, dem zügig schaltenden Getriebe und der straffen Dämpferabstimmung. Man kann mit dem grossen Hemi auch mal einen Pass abfeiern, um kurz danach wieder im Cruisermodus durch die nächste Ortschaft zu brabbeln. Wer den ganz grossen Otto losmachen möchte, der sollte sich auf einer, vorzugsweise unbeschränkten Autobahn (oder Rennstrecke), mal den Maximalverbrauch geben. Wenn der Kompressor anfängt, so ziemlich alles in den Motor zu schaufeln, was sich vor den Lufteinlässen in der Haube und dem inneren linken Scheinwerfer tummelt, dann gilt's ernst. Der Hellcat rennt wirklich beängstigend gut nach vorne und man muss sich da auch keine Sorgen um die hübschen Sitze machen, man kann sich nicht in die Hosen schlonzen, wenn einem der Sitz in den Hintern geschoben wird. Das Zählwerk hinter dem Lenkrad zeigt zügig Zahlen an, welche jenseits von Gut und Böse sind und vor allem im normalen Strassenverkehr absolut absurd scheinen. Schluss macht der Hellcat erst dort, wo sich sonst nur Super- und Hypercars tummeln. Die dann auch ein Vielfaches kosten. Also, mehr Bang for Bucks gibt's so grad nicht. Abgesehen von den zahlreichen Elektrozahnbürsten, welche nach zwei Sprints schon selbstständig den Kundendienst anrufen und die nächste Ladesäule suchen. Haha!
Video & Sound
Also, entgegen dem Klischee ist der Hellcat nicht nur eine reine Burnoutmaschine, sondern eher ein überperformanter Cruiser und vor allem, sehr angenehmer Reisegeselle. Und ja klar, man kann mit ihm, Line-Lock Funktion sei Dank, auch mal ordentlich einen auf den Asphalt backen. Aber er kann halt eben auch anders und das macht ihn in Summe auch wirklich aus, sein Spagat zwischen sanfter Ruhe und dem totalen Hass ist ungewohnt breit und damit spielt er auch absolut in der Liga von den von mir ebenso heiss geliebten 63er AMG's, se Tschörmän Masselkars.
Zustand
Neuwagenzustand - das ist ein so überstrapaziertes Wort. Vor allem, man kann auch so manchen Dauerläufer zu einem guten Aufbereiter bringen und der lässt dann mal fachmännisch eine Menge Gebrauchsspuren verschwinden. Und da hab' ich kein Problem mit, das ist völlig legitim. Hier aber hat kein Aufbereiter das Auto in einen makellosen Zustand gebracht, es war einfach nur Liebe. Kein einziger Steinschlag an der Front, keine abgewetzten oder speckigen Oberflächen im Innenraum und kein leeres Serviceheft zeugen von Vernachlässigung. Auch dass noch die ersten Reifen auf dem Auto drauf sind zeugen davon, dass man trotz der Gewaltbereitschaft des Hellcat keinen Übermut hat aufkommen lassen. Zu dem Auto gibt es übrigens auch noch einen aktuellen Carfax Report, alles grün, keine Crashes, offene Airbags oder ausstehende Rückrufe sind dort vermerkt. Keine Bordsteinschäden an den Felgen, keine Dellen in den Seitenwänden oder eine verschrammte Spoilerlippe vorne. Man kann wirklich davon ausgehen, dass der Go Mango-orange Challenger genau so im Showroom des Händlers stand, als er seinem ersten Besitzer übergeben wurde.
Das Auto wird selbstverständlich frisch ab Service übergeben, auch wenn er noch überhaupt nicht fällig wäre. Aber wir möchten da keine Traditionen brechen, welche jetzt schon zu dem Auto dazugehören.
PS: Der Rauch auf den Bildern stammt nicht vom Auto ;-)
Originales und Originelles
Dem Kenner wird aufgefallen sein, dass die Haube schwarz foliert ist, dat is nich original. Tut der Optik aber sehr gut und wem's nicht gefällt, die Folie lässt sich rückstandslos entfernen. Der Rest des Autos ist absolut original, keine Tuningmassnahme und kein Airbrush schmälern den Wert dieses, vermutlich letzten, echten Muscle Cars. Die Ausstattung lässt sich als umfangreich bezeichnen, neben der sowieso schon üppigen Serienausstattung finden sich noch folgende Kreuze in der Ausstattungsliste:
- Lenkrad in Alcantara
- Glasschiebedach
- Harman Kardon Soundsystem
- Ziernähte im Innenraum in Kontrastfarbe
- Abstandsregeltempomat
- Lenkradheizung
- klimatisierte Sitze
- Carboneinlagen im Innenraum
- WLAN Hotspot
- Keyless Entry & Go
- schockierte Klimakleber
Und und und. Vor allem aber, das Auto ist komplett verrückt, sinnlos, viel zu gross, sowieso zu schnell, laut wie Sau und säuft wie ein Bagger. Muss man also haben.
Noch mehr Bilder von diesem Höllenvieh in Signalfarbe findest Du in unserer Galerie. Solltest Du Interesse an oder Fragen zu diesem Fahrzeug haben, benutze bitte das untenstehende Formular oder ruf uns unter untenstehender Nummer an. Wir werden uns selbstverständlich zeitnah bei Dir melden.
Gruss aus der Küche
CHF 99'000