What?

Schon der Name MV Agusta lässt den Blutdruck von vielen Fans italienischer Bikes messbar noch oben treiben. Die Marke hat haufenweise Tradition (man denke an Giacomo Agostini auf der legendären Isle of Man), Stil und steht für Individualität unter den Zweirädern. Diese 2015er Brutale macht da keine Ausnahme, erst recht nicht mit dem dicksten Motor der Baureihe. Sei pronto?

First Look

Matt schwarz, muskulös und doch feingliedrig wirkend steht sie da. Eindrucksvoll sind die vielen, liebevollen Details, die man immer wieder entdeckt, das können die Italiener einfach. Die Kombination aus Gitterrohrrahmen und Alu-Schwingenaufnahme, der Anblick des Motors samt roten Zylinderkopfdeckeln, die Auspuffanlage, die Einarmschwinge welchen die hintere Felge perfekt zur Geltung kommen lässt…. Doch genug der schwülstigen Worte, sonst wird es langsam kitschig.  Bei der Sitzprobe fällt auf, dass die Brutale für einen Reihen-Vierzylinder sehr schmal baut und die Sitzposition eine gute Mischung aus Sportlichkeit und Langstreckentauglichkeit zu sein scheint. Ich bekomme Lust auf mehr, also den Zündschlüssel gedreht, den Motor gestartet und los geht’s!

Der Ritt

Der MV-Motor tönt im Stand beim warmlaufen lassen zwar schon nach Reihen-Vierzylinder, aber doch anders als ich es von den gängigen Japan-Tausender gewohnt bin. Heisserer und mehr fauchend als ich gedacht habe, das ist speziell und vor allem ziemlich cool. Schon auf den ersten Metern spüre ich sofort, dass die Brutale gar nicht brutal im anstrengenden Sinn zu fahren ist. Im Gegenteil, im Alltagsverkehr wirkt sie sehr souverän, braucht wenig Kraftaufwand um alle Verkehrshindernisse zu umfahren und zieht immer vorwärts, egal welcher Gang gerade drin ist.

Pflicht erfüllt, jetzt geht’s die erste Passstrasse hoch. Um es vorweg zu nehmen: Diese Italienerin hat mich gepackt, mit Haut und Haar! Beim spannen des Gasgriffs hat dieser Motor schon bei mittleren Drehzahlen so viel Druck, dass es einem die Arme richtig langzieht…und parallel die Mundwinkel nach hinten bis zu den Ohren. Als Suplement dreht das Kraftwerk mit richtig Biss weit über 10`000 U/min. Dazu noch der wie oben schon angesprochene Sound und es geht mit der objektiven Beschreibung definitiv den Bach runter. Dabei habe ich noch gar kein Wort über das Fahrverhalten verloren. Dank der aktiven, aber nicht unbequemen Sitzposition, dem breiten Lenker und einem Trockengewicht von nur 183kg, stürzt sich die Brutale zielgenau in Kurven aller Art. Die Mischung aus Agilität und Stabilität hat mich wirklich beeindruckt, so sollte ein guter Land- und Bergstrassenbrenner sein. Denn genau dadurch vermittelt die MV einerseits viel Sicherheit und Vertrauen, fordert andererseits aber auch den Spieltrieb des Reiters ungemein heraus. Passend ins Gesamtkonzept fügen sich die Brembo-Stopper ein, gut dosierbar und absolut standfest.

Zwei Punkte zum ankreiden habe ich doch noch gefunden. Beim rangieren hat sie einen wirklich kleinen Lenkeinschlag. Aber zum Glück ist die Italienerin ja kein Rangier-Zeug, sondern ein Fahr-Zeug. Der zweite Punkt bringt mich schon mehr ins grübeln: Wie würde ich wohl mit diesem Heizgerät durch den Sommer kommen, ohne von der staatlichen Rennleitung eines mit der Kelle übergebraten zu bekommen?

Jetzt ohne verkaufsförderndem Gewäsch, aber diese MV Agusta Brutale 1090 ist für mich eines von den spassigsten Töffs die ich je gefahren bin…und das waren doch schon einige. Wiedermal haben wir etwas im Sortiment, das ich eigentlich nicht verkaufen möchte, aber wir sind ja keine Fahrzeugsammler, sondern Fahrzeugvermarkter.

Short cut

Brutale Druckmaschine /  Brutale Fahrdynamik / Brutale Bespassung / Brutale Endorphin-Schleuder / Brutale made in Italy by MV Agusta.

Noch mehr Bilder von dieser italienischen Diva findest Du in unserer Galerie. Solltest Du Fragen zu diesem Fahrzeug haben, benutze bitte das untenstehende Formular. Wir werden uns zeitnah bei Dir melden.

Sold!