Short Facts
Motor
Leistung
Gewicht
Baujahr
Kilometer
V2 1449ccm
64PS / 102Nm
genügend
2004
42'200
What?
In unserer Abteilung für bösen Buben (oder Mädchen) steht jetzt eine umgebaute Night Train aus der Softail-Baureihe, schwarz wie die Nacht. Befeuert wird dieser Nachtzug nicht via einer Hochspannungsleitung des ÖV-Netz, sondern durch hochoktanigen Erdölsaft, welcher im Twin Cam 88 Motor zum Drehmomentberg umgewandelt wird. Bei diesem Prozess entweicht der Supertrapp-Anlage, sozusagen als unterhaltsames Nebenprodukt, ein Bass, wo so mancher Subwoofer einpacken kann.
Modifikationen
Ja, die eine oder andere Schraube wurde ausgetauscht…und noch viel mehr. Alles aufzuzählen würde etwas ausufern, darum hier mal ein Augenmerkt auf das wesentliche: Sofort sticht der Umbau von der Teleskop- zu einer Springer-Gabel ins Auge. In Kombination mit dem breiten Lenker, dem Ballonreifen und dem simplen Scheinwerfer kommt dieses historische Stück Technik richtig gut zur Geltung. Der hier verbaute Sattel samt dem kurzen, fetten und tiefen Heck passen sich perfekt der Linie an. Und auch die beiden Aftermarket-Kamine samt Hitzeband machen zünftig Eindruck. Kleinigkeiten wie der seitliche Nummernhalter, die Ledertasche oder auch diverse, mattschwarze Anbauteile vervollständigen die gelungene Optik. Ganz wichtig zu erwähnen: Alles ist eingetragen und legal, es sind also keine Schweissausbrüche bei der nächsten Verkehrskontrolle zu befürchten.
Wie neu?
Zum Glück nicht wie neu, denn das wäre schon fast langweilig. Technisch funktioniert an diesem Nachtschattengewächs alles einwandfrei und ist in einem sehr guten Zustand. Optisch sieht man einige wenige Gebrauchsspuren am mattschwarzen Lack. Was der Hinterradabdeckung widerfahren ist, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Der Vorbesitzer kennt die Geschichte dazu leider nicht, aber dem Anschein nach wäre sie bestimmt unterhaltsam. Auf jeden Fall meinte er, dass das genau so aussehen müsse und auf keinen Fall neu lackiert werden soll. Da sind wir bei mehrmaliger Betrachtung gleicher Meinung. Auf Wunsch kann dies Stück Blech aber auch einem Baby-Popo gleichgemacht werden, wir hätten da einen erstklassigen Lackierer an der Hand. Ein Ölwechsel wurde vor kurzem gemacht und vor der Auslieferung erhält das gute Stück einen neuen Stempel der ÄM ÄF KA.
First Look
«Bad-Ass»! Das kommt mir beim Anblick dieser schwarzen Bobber als erstes in den Sinn. Kein unnötiges Bling-Bling, alles wirkt aus einem Guss und das Konzept ist konsequent durchgezogen. Tief und breit steht sie auf ihrem Seitenständer. Auch wenn du das Gerät jeden Tag anschaust, wird sie dir wahrscheinlich kaum «verleiden»… im Gegensatz zu manch einem Harley-Umbau, welcher dir vor lauter Geltungsdrang seine Extravaganz mit der grossen Kelle um die Ohren haut. Aber jedem das Seine. Zurückhaltend-auffällig passt eher als Beschreibung für dieses Gerät. Zumindest bis der V2 aus dem Schlaf geweckt wird. Durch das jahrzehntelange Festhalten an der Softail-Baureihe von Harley Davidson, mit nur dezenten optischen Veränderungen, macht dieses Bike nicht den Anschein, dass es doch schon einige Jahre auf dem Buckel hat.
Der Ritt
Auf diesen Töff steigst du nicht hinauf, sondern hinunter. Solch eine Sitzposition hat definitiv was! Wie gesagt, akustische Zurückhaltung wäre anders. Zum Glück ist aber das, was da zu den Abgasleitungsrohren hinausschallt, nicht übertrieben asozial, jedoch sehr tief und satt. Erster Gang reingedrückt und los geht’s. Eine Harley fährt sich ab dem ersten Meter unverkennbar wie eine Harley, egal wie modifiziert oder wie alt sie ist. Dieser Spirit ist einfach in deren DNA eingebrannt. Der breite Lenker gibt den Blick frei auf die Strasse und die Füsse machen es sich auf den Trittbrettern gemütlich. So richtig gut kommt das mit offenem Jet-Helm und Sonnenbrille. Fahrdynamisch darf man natürlich keine Wunder erwarten, dafür gibt es andere Motorräder.
Fetter Druck von den fast anderthalb Liter Hubraum ist jedoch immer da, egal welcher Gang gerade für den Kraftschluss um Einsatz ist. Die Bremse bremst ohne das Risiko eines Vorwärtssalto und auch die Federelemente gehen gewissenhaft der Arbeit nach. Und wenn die Strasse mal ein paar Biegungen im Repertoire hat, braucht man sich nicht zu fürchten oder die Oberarme eines Schwarzeneggers zu haben. Mit vorausschauendem Blick lässt es sich ganz gut und mit wenig Kraftaufwand durch Kurve surfen. Immer schön rollen lassen, das Drehmoment erledigt auf der anschliessenden Geraden den Rest. Das macht richtig Laune und entspannt ungemein. Beschleunigung als Entschleunigung. Bevor es jedoch zu philosophisch wird mache ich einen Halt am nächsten Saloon, schnalle den Colt ab, bestelle einen Whiskey und zünde mir eine selbstgedrehte Zigarette an…oder so ähnlich.
Short cut
Tiefschwarz.
Noch mehr Bilder von der grossen Schwarzen findest Du in unserer Galerie. Solltest Du Fragen zu diesem Bike haben, benutze bitte das untenstehende Formular. Wir werden uns zeitnah bei Dir melden.
Sold!