Short Facts

What?

Die Marke Norton steht wie fast keine Andere für die klassische, englische Motorradgeschichte des letzten Jahrhunderts. Unser Exemplar von 1975 besitzt die grösste Ausbaustufe des Parallel-Twins mit 828 ccm Hubraum, was für ordentlich Drehmoment und Sound steht. Es gibt reihenweise Bücher, Testberichte und Internetseiten über die Commando-Baureihe, wo man alle wichtigen (und weniger wichtigen) Informationen einholen und sich dieser Exotin annähern kann. Der wohl prominenteste Norton-Fan ist der Hollywood Schauspieler Keanu Reeves, welcher mehrere Exemplare sein Eigen nennen kann. Etliche Commando Besitzer berichten, dass sie ab der ersten Probefahrt von dieser Britin komplett verstrahlt wurden und nie mehr losgekommen sind. Ob dies ein Mythos oder doch die Realität ist, lässt sich nur bei einer Probefahrt, mit dem Risiko von möglicher Strahlenbelastung, klären.

Zustand

Dieses zum Verkauf stehende, restaurierte Exemplar steht da wie eine Eins. Es sind keine Schäden zu finden, weder optisch noch technisch. Unser doch ziemlich pingeliger Fotograf meinte, von diesem Motorrad könnte man ja essen, da bräuchte es keinen Teller mehr. Es versteht sich von selbst, dass diese Norton einen Veteranen-Eintrag hat und frisch ab Service kommt. Der Fahreindruck schliesst sich dem hervorragenden optischen Eindruck nahtlos an und lässt einem kaum glauben, dass dieses Bike bereits vor 46 Jahren gebaut wurde. Aber am besten machst du dir  bei uns vor Ort selber einen Eindruck von dieser Klassikerin, es wird kaum eine Enttäuschung.

First Look

Diese Engländerin nennt die typischen Merkmale der britischen Insel ihr Eigen. Elegant, unaufgeregt und doch nicht unauffällig. Etwas weniger knallig als beispielsweise die italienischen Bikes dieser Epoche, aber genauso authentisch und absolut stilsicher. Die Proportionen, die Farbkombination und der Anteil an Chrombauteilen harmonieren ohne Zweifel. Der im Mittelpunkt stehende, schwarz / silberne Twin mit seinen Kühlrippen ist schon optisch zum Niederknien, noch bevor auch nur ein Milliliter Benzin darin verbrannt wurde. Und man findet so viele Details, welche dem Auge schmeicheln, wie beispielsweise die Speichenräder, der Luftfilter, die verschiedenen Norton-Schriftzüge und vieles mehr. Natürlich ist das immer Geschmackssache, wer sich jedoch für ein altes, englisches Bike interessiert, kommt hier voll auf seine Kosten.

Aber so ein Motorcycle ist ja nicht nur zum Anschauen gebaut worden, sondern in erster Linie um damit die Strassen zu erkunden. Let`s go for a ride.

Der Ritt

Der Reiter möge nun aufsitzen und dem Pferd mit Gefühl die Sporen geben…also, den Kickstarter treten. Davor braucht es aber noch Benzin und ein Zündfunke, das heisst: Benzinhahn auf, die Pumpe am Vergaser kurz bedienen, den Zündschlüssel drehen und den Choke ziehen. Danach kommt die Beinmuskulatur für einen ordentlichen Tritt in Aktion. Umso mehr man dieses Prozedere intus hat, umso mehr Gefühl bekommt man dafür und es braucht immer weniger Kicks, um die Trommelfelle hochemotional massiert zu bekommen. Das ist nicht einfach nur ein schöner Ton, das ist DER Nor-Ton. Eine Beschreibung dessen würde kläglich scheitern, das muss man live hören.

Vor der Fahrt sollte ich noch einen Fuss-Reset machen, denn gebremst wird links, geschaltet wird rechts. Und als ob dies nicht schon Herausforderung genug wäre, befindet sich der erste der vier Gänge oben und beim Hochschalten wird der Hebel heruntergedrückt. Das entspricht wohl der englischen Unlogik…Hauptsache anders. Los geht`s! Was in den nächsten, höchstens 30 Sekunden mit mir geschieht, passiert nicht oft, denn sie packt mich ab dem ersten Meter mit Haut und Haaren. Da spreche ich definitiv als Motorradfahrer und nicht als Verkäufer dieser Maschine. Das Gerät macht so was von Laune, jedoch ohne es genau benennen zu können. Die Sitzposition, der Sound, die Vibrationen, das Drehmoment, das Handling, die Schaltung, alles zusammen hat innert kurzer Zeit Suchtpotenzial. Auch da kommt eine schriftliche Beschreibung nicht annähernd hin, denn objektiv gesehen gibt es nichts, was andere Motorräder aus dieser Zeit nicht auch könnten. Aber subjektiv macht jeder Meter einfach nur noch mehr Bock, um weiter zu fahren. Und ich bin nicht der Einzige, dem es so geht. Denn unser «Koch» scheint nach der ersten, kurzen Ausfahrt genauso verstrahlt zu sein und auch er kann es nicht genau erklären, warum er äusserst spontan zum Norton-Fan wurde.

So, nun aber genug von den Schwärmereien, sonst kann man uns ja nicht mehr ernst nehmen. Klar kann so ein Oldtimer mit der Zeit auch mal ein paar Tropfen Öl verlieren und braucht etwas mehr Zuwendung als eine moderne Maschine, das muss man sich bewusst sein. Doch neben dem reinen Fahrspass ist auch der Werterhalt ein weiterer Pluspunkt. U zu wissen, dass man auf einem nicht alltäglichen Töff sitzt, steigert den Besitzerstolz nicht unwesentlich. Denn das ist kein modernes Vintage-Bike mit dem Look von früher, das ist einfach ein originales Original aus den 70ern.

Short cut

Warnung: Das Risiko zur Abhängigkeit besteht schon bei der ersten Fahrt!

Noch mehr Bilder von der Norton findest Du in unserer Galerie. Solltest Du Fragen zu diesem Bike haben, benutze bitte das untenstehende Formular. Wir werden uns zeitnah bei Dir melden.

Sold!