Short Facts

Motor

Leistung

Gewicht

Baujahr

Kilometer

R2 774ccm

61 PS

218 kg

1974

42'500

What?

Eine italienische Perle und so brutal orange, wie es nur eine Laverda aus den 70ern sein kann. Schon damals waren die Motorräder aus Breganze keine Massenprodukte und heute gilt ein gut erhaltenes Exemplar als absolut stilsicheres Fahr- sowie Sammelzeug. Im Vergleich zu vielen kleinen (erst recht italienischen) Herstellern, wo es damals um die Zuverlässigkeit und Robustheit meist nicht so gut bestellt war, machten die Konstrukteure bei Laverda in dieser Hinsicht einen besseren Job. Denn bei regelmässiger Wartung und Pflege, ist so ein Zweizylinder mit gleich fünffach gelagerter Kurbelwelle nicht so schnell in die Knie zu zwingen. Insgesamt ist die Fertigungsqualität und Handwerkskunst auf wirklich hohem Level für die damalige Zeit.

 

Die 750er war gut acht Jahre im Modellprogramm. Sie wurde im Laufe der Produktionszeit stets weiterentwickelt, jedoch ohne tiefgreifende Änderungen am Grundkonzept. Diese hier angebotene SF2 von 1974 ist das erste Modell mit Doppelscheibenbremse, jedoch noch mit Speichenfelgen und es ist die Nummer 26 von 1600 gebauten Exemplaren.

Modifikationen

Es gibt kaum Modifikationen und das Bike entspricht praktisch dem Werkszustand. Auffälligstes Änderungsmerkmal ist der Monoposto-Sitz samt abschliessbarer «Znünibox», welche auch damals vielfach verbaut wurde sowie die Stummellenker. Die originale Dopplesitzbank in gutem Zustand gibt es noch dazu.

Zustand

Diese Laverda hat viel Liebe erfahren, denn der Zustand ist für ein 47 Jahre altes Motorrad echt der Hammer. Weder optisch noch technisch gibt es etwas auszusetzten und auch seit der letzten Motorrevision sind nur ein paar Sonntag-Kilometer hinzugekommen. Am besten kannst du dir live vor Ort ein Bild von der Qualität dieser Italienerin machen. Du wirst kaum enttäuscht sein.

First Look

IOrange, knallendes Laverda-Orange, die Hausfarbe des norditalienischen Herstellers. Und eine Optik, die Fans der italienischen 70er nicht kalt lassen kann. Da gibt es immer wieder technische Lösungen zu entdecken, die dem Auge sehr schmeicheln. Die Verbindung von Form und Funktion haben unsere südlichen Nachbarn schon damals draufgehabt.

 

Kurze, auch schonmal bei der 1000er beschriebene Nebenbemerkung: Wie schaffen es unzählige kleine, italienischer Motorradhersteller immer und immer wieder, solch rattenscharfe Geräte herauszubringen, um früher oder später wieder pleite zu gehen? Es ist so schade, wenn das längerfristige, betriebswirtschaftliche Denken den «Emozioni» vielfach hinterherhinkt. Aber irgendwie gehört das halt auch dazu, und spätestens ein paar Jahrzehnt später ist der Mythos dieser Hersteller von anno dazumal umso grösser.

 

Firmenpleite hin oder her, hier und jetzt hat mich diese Laverda nachhaltig erwischt. Und jede/r mit etwas Benzin im Blut wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht unbeeindruckt bleiben.

Der Ritt

Nachdem der Benzinhahn die Bahn für den lebenswichtigen Saft freigegeben hat und der Choke gezogen ist, springt der elektrogestartete Parallel-Twin sofort an. Der Sound massiert die Trommelfelle bestens, ohne diese zu überlasten. So, vor der Fahrt nochmals der Fuss-Automatismus im Gehirn umpolen, denn geschaltet wird rechts und hinten gebremst wird links. Alles klar, andiamo!

 

Vom ersten Meter an verliebe ich mich in das herrliche Ansauggeräusch der offenen Dell`Orto-Vergaser. Beim beherzten dreh am Gasgriff stehen die Nackenhaare stramm, denn man hört den Twin richtig tief einatmen. Die Beschleunigung dabei ist satt und keinesfalls träge, aber für heutige Verhältnisse überschaubar. Die homogene Leistungsentfaltung und insbesondere die Laufruhe bei ganz tiefen Drehzahlen zeichnen das kerngesunde Triebwerk aus. Echt beeindruckt bin ich vom Fahrverhalten dieses Oldtimers, insbesondere im kurvigen Geläuf. Diese 750SF zieht bombenfest ihre Linie um Kurven jeglicher Art, welches ein Indiz für den steifen Rahmen und die richtig dimensionierten Fahrwerkskomponenten ist. Da schaukelt oder schwimmt absolut nichts und das Feedback gibt viel Vertrauen. Diese Italienerin ist zwar keine federleichte Handlings-Königin, denn sie braucht klare Lenkimpulse und gerne einen Fahrer, welcher ihr den Weg zeigt. Das ist jedoch nicht mit viel Kraftaufwand verbunden, sondern es gibt einfach eine gute Kontrolle über das Bike.

Nebst den eher objektiven, hier durchaus überzeugenden Kriterien kommt unserer Meinung bei so einer Exotin ja eher das subjektive Fahrgefühl an erster Stelle. Und hier landet sie einen Volltreffer. Die Optik, der Sound, die Qualität sowie der fast überbordende, italienische Charme dieser Laverda treffen mich hier und heute volle Kanne. Das ist natürlich alles sehr Geschmackssache, was sich schwer in Worte fassen lässt. Darum sei eine Besichtigung samt Probefahrt hier sehr zu empfehlen. Es kann einfach passieren, dass du danach die imaginäre, orange Brille einfach nicht mehr losbekommst.

Short cut

Adriano Celentano und Terence Hill hätten sich in den 70er um so eine Laverda geprügelt.

Noch mehr Bilder von der Laverda findest Du in unserer Galerie. Solltest Du Fragen zu diesem Bike haben, benutze bitte das untenstehende Formular. Wir werden uns zeitnah bei Dir melden.

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