1968 Dodge Charger 383

Short Facts

Motor

Karosserie

Getriebe

Antrieb

Veteranenstatus

383cui / 6.3L V8

Coupé

3-Gang Automatik

hinten

Ja

Badumm-tiss!

Dodge Chargers der zweiten Generation waren niemals für den dezenten Auftritt konzipiert. Nicht nur dass sie die grosse Bühne bevorzugen, sie würden auch mal als grosse Bühne dienen, auf der Motorhaube oder dem Kofferraumdeckel könnte man locker ein Theaterstück aufführen. Dieses Exemplar, welches wir in Kundenauftrag vermarkten, knallt so richtig. Deswegen, weil er so rot ist. Weil er so gross ist, nämlich satte 5.30m lang und 1.98 breit. Aber auch deshalb, weil er auf schwarzen Stahlfelgen mit Radkappen aus blankem Stahl steht. Die Gangsterfelgen schlechthin.

Coca Cola

Wie es sich für ein Muscle Car gehört hat auch dieser Geselle das charakteristische Bottleneck im Heck. Dies macht die Seitenlinie unverwechselbar. Gerade auch in Verbindung mit dem für diese Ära gern georderten schwarzen Vinyldach ist der '68er Charger ein Eyecatcher sondergleichen. Egal aus welcher Perspektive, dieses Luxury Coupé bietet immer etwas fürs Auge. Für jeden.

Unverwechselbar

Eigenständig, aber absolut authentisch ist die für heutige Verhältnisse fast schon lächerlich anmutende Bereifung. Die schwarzen Stahlfelgen in Verbindung mit den Redline-Tires passen farblich wie stylisch perfekt auf diesen 68er. Wer die Polizistenkomödien und Krimiserien aus den 70ern und 80ern mag wird ein Deja-vu erleben. Damals waren alle Gangster und bösen Buben oftmals mit Autos auf Stahlfelgen mit kleinen Radkappen unterwegs. Jedenfalls so lange, bis sie sich von fliegenden Mülltonnen umgeben irgendwohin überschlagen haben. Apropos Gangster. Wer den Film Bullitt und dessen ikonische Verfolgungsjagd kennt, wird jetzt ein richtiges Deja vu haben. Der schwarze Charger der beiden Bösen Jungs mit dem Bleifön hatte genau jene Radkappen drauf, welche auf diesem roten Brabbler drauf waren als er am Mittwoch, den 10. April 1968 das Werk in Hamtramck Michigan verlassen hat. Es müssen also nicht immer die breiten Magnumwheels sein, damit ein Charger böse daherkommt. Und schon gar nicht irgendwelche 18" grossen Verbrechen in Chrom und viel zu viel Bling. Bling.

Der Innenraum

Auch der Innenraum entspricht genau jenen Standards, welche 1968 im Verkaufsprospekt zu finden waren. Die Fenster gehen elektrisch und funktionieren alle. Die Sitze und der Dachhimmel sind frei von Rissen oder Löchern und vermitteln ein strammes Sitzgefühl bei null Seitenhalt. Und mit Null meinen wir wirklich null. Etwas Halt bietet zumindest dem Fahrer das ebenfalls authentische Lenkrad mit Holzkranz. Ein Minus ist das AM-Radio. Dieses entspricht zwar absolut dem Original, geht jedoch leider nicht. Aber in Anbetracht des 6.3 Liter grossen Subwoofers mit seinen 242 Kilowatt unter der Haube und dem Lautstärkeregler unter dem rechten Fuss ist das ein Manko, welches schnell vergessen ist. Und wenn wir uns eine persönliche Meinung erlauben dürfen, ein defektes Originalradio ist uns lieber als eine blaue LED-Disco im DIN-Format.

Dynamik

Mittels einem neuen Vergaser wurden dem Charger kürzlich noch ein paar Manieren beigebracht. Und jetzt fährt er sich defintiv so, wie man es von so einem Auto erwartet. Nicht brutal, aber doch beeindruckend wie der 50 Jahre alte Mopar bei Vollgas einen Gang runterschaltet und dann einen ungeahnten Vorwärtsdrang entwickelt. Wenn sich in der Blutbahn Glücksgefühle mit Adreanlin um den  Platz streiten...

 

Was wir aber definitiv sagen können, ist dass sich dieser Charger so fährt, wie man es von einem 50 Jahre alten Auto erwarten kann. Er macht einfach unfassbar viel Spass. Deswegen, weil die Lenkung absolut kein Spiel hat, aber trotzdem nur soviel Rückmeldung bietet wie ein Bleistift in einem Becher voll Mascarpone. Und wenn denn das Sprit/Luftgemisch möglichst "effizient" in den Motor reinströmt, dann klingt der Charger so richtig nach Verfolgungsjagd und macht auch ordentlich Stimmung. Die Federung in der Heavy Duty Ausführung an der 3.23er Hinterachse ist für ein Auto aus dieser Zeit ungewöhnlich stramm und entgegen der gängigen Meinung schwimmt dieser grosse Amerikaner nicht im geringsten. Das Fahrgefühl im grossen Dodge Coupé deckt also ein breites Spektrum ab, von entspanntem Cruisen bis hin zu kribbeligem Krawall geht alles. Und für die nötige Portion lebensverachtendes Abenteuer sorgen die Trommelbremsen rundum. In Anbetracht dessen, dass die Höchstgeschwindigkeit offiziell mit 201 km/h angegeben ist, hinterlässt uns laut lachend. 400 km/h in einem Königsegg Agera können nicht viel mehr Adrenalin in die Venen pumpen als 201km/h im 68er Charger. Dementsprechend empfiehlt sich gerade in diesem Auto eine vorausschauende Fahrweise, will man nicht in kostspielige Kaltverformungen und Versicherungskorrespondenz verwickelt werden. Denn die Bremsleistung und die Dosierung jener Verzögerungsmechanik bedarf etwas Übung und ein Mindestmass an Wachsamkeit. Aber wenn man das alles mal raus hat, dann fährt sich der B-Body überraschend handlich. Auch der Lenkeinschlag hilft im Alltag, der Wendekreis des langen Dodge ist durchaus akzeptabel.

Reisequalitäten sind ebenfalls vorhanden. Zu dem grundsätzlich eher gemütlichen Fahrgefühl gesellt sich ein riesiger Innenraum mit massig Platz für fünf Personen. Und dazu gehört auch ein Kofferraum so gross wie ein durchschnittliches Kellerabteil in einer Mehrfamilienliegenschaft. Ohne Übertreibung, aber wer ein Gepäckstück bis hin zur Rückwand der hinteren Sitze schmeisst wird sich dabei wiederfinden, wie er in den Kofferraum hineinklettert um seine Habseligkeiten aus den Tiefen dieses Kofferschlunds zu retten. Muss man nicht, aber kann man mal gemacht haben. Die Unterhaltung der Zuschauer ist dabei garantiert.

Zustand

Jetzt gilt's. Über den Zustand des Chargers können wir folgendes berichten.

 

Aussen:

  • Lackschaden an der linken Seitenwand hinten
  • Lackschaden am Dekor (Heck)
  • Delle am unteren Kotflügel hinten rechts
  • Lackschäden an der Fahrertürkante
  • die Seitenwand rechts hat stellenweise etwas Orangenhaut
  • ebenfalls an der rechten Seitenwand haben wir einen Unfallschaden aus längst vergangenen Tagen festgestellt, dieser wurde jedoch ohne äusserlich sichtbare oder störende Spuren behoben

 

Innen:

  • Öldruck und Temperaturanzeige gehen nicht
  • Radio defekt
  • minimale Gebrauchsspuren

 

Mechanisch/elektrisch:

  • der Vergaser taugt höchstens als Wurfmaterial (wird ersetzt)
  • die Klimaanlage ist zwar vorhanden, aber nicht angeschlossen und auch nicht funktionsfähig
  • der Drehzahlmesser funktioniert leider nur meistens. Also nicht immer.

 

Keine dieser Mängel hat einen Einfluss auf die Fahrzeugsicherheit oder die Erscheinung des Fahrzeugs. Das Auto kommt per Dezember '17 frisch ab der schweizerischen Motorfahrzeugkontrolle und besitzt einen Veteraneneintrag. Ebenso kommt nicht nur ein druckfrischer Fahrzeugausweis, sondern auch das originale, 50 Jahre alte und gut erhaltene Broadcast Sheet (von uns aufgeschlüsselt) mit dem Charger Für manche nur ein Fetzen altes Endlospapier, für uns ein unbezahlbarer Zeitzeuge welcher diesem Charger eine sehr hohe Authentizität zuspricht. Wer sich ernsthaft für diesen Charger interessiert und ihn in natura sehen möchte, kriegt natürlich auch den Zettel der Endkontrolle von uns gezeigt und erklärt. Was wir zum jetzigen Zeitpunkt noch schuldig bleiben ist die abschliessende Dokumentation der eingeschlagenen Nummern auf Motor, Getriebe und Karosserie. Uns wurde gesagt, dass dieser Charger Matching-Numbers sein soll. Da aber auch wir nur an das glauben was wir selber sehen, werden wir die Prüfung dieser Angaben noch vornehmen und entsprechend dokumentieren. Soviel sei aber gesagt, auf den ersten Blick scheint dieser Dodge wirklich mit passenden Nummern daherzukommen. In Verbindung mit dem Broadcast-Sheet und dem allgemeinen Zustand dieses Autos kann man damit von einem sehr, sehr seltenen Exemplar sprechen.

Originales und Originelles

Wie bereits erwähnt, der Charger kommt mit seinem eigenen Broadcast/Built-Sheet. Damit lässt sich die ab Werk verbaute Ausstattung hunderprozentig nachvollziehen und somit können wir auch mit Sicherheit sagen, was an diesem Charger stimmt und was nicht. Der Einfachheit halber sagen wir einfach, was nicht mit dem Built-Sheet übereinstimmt.

 

  • aktuell ist eine doppelflutige Angasanlage verbaut, aber Werk war diese tatsächlich nur einflutig
  • die Felgen sind zwar korrekt (Stahl schwarz), die Radkappen jedoch nicht. Im Original waren die deep dish Wheelcovers verbaut
  • das weisse Dekor am Heck sowie auch die R/T Schriftzüge waren ursprünglich nicht für dieses Auto gedacht
  • die verbauten Haubenblinker wurden ebenfalls nicht geordert
  • statt der jetzigen Redline Tires hatte der Dodge Weisswandreifen montiert

Technisches und Optionen

383cui/6.3L V8 mit 330PS bei 5000 Umdrehungen. Dreigang Automatik A727B plus Rückwärtsgang, Hinterachse mit 3.23:1 Übersetzung, Trommelbremsen rundum mit Bremskraftverstärker,  Türrahmen innen lackiert, Vinyl Bucket Seats, Dual Horns, Bumper Guards vorne und hinten, Remote MIrror, 3-Speichen Lenkrad mit Holzkranz, Scheibenwischer mit Waschfunktion, AM Radio mit 2W.

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