Short Facts

Motor

Karosserie

Getriebe

Antrieb

Zulassung

Kilometer

V8 4212 ccm

Cabriolet

Automatik 3-Gang

Heck

Veteran bis 2023

81'800

Erfolgsstory

Am 17. April 1964 verkündete Ford Grosses; der Mustang wurde offiziell vorgestellt. Der Rest ist eine Geschichte, welche bis zum heutigen Tag andauert. Jeder, welcher auch nur einen leichten Hauch von Faszination für Autos verspürt, kennt das legendäre Pony. Die unverwechselbare, aber dennoch schlichte Optik ist ein fester Meilenstein der Automobilgeschichte und weckt viele Sympathien, egal ob bei alt oder jung. Mit der Markteinführung des Mustangs ging Ford auch einen jener Wege, welche heutzutage jeder Hersteller beschreitet, die persönliche und vielfältige Individualisierung ab Werk. Und nicht nur, dass man das Auto mit allerlei Extras ausstatten konnte, man hatte auch bereits bei der Markteinführung die Wahl zwischen dem Coupé  und kurz darauf auch dem Fastback. Und eben so dem Cabriolet, wie es hier von uns in Kundenauftrag angeboten wird. In einer recht üppigen Farbe.

Ein halber Mustang?

Nein, das ist jetzt kein Metzgereiwitz. Bei diesem Exemplar handelt es sich um eines jener, sehr raren Ponys, welch noch vor dem 01. September 1964 produziert wurden. Und diese werden in Kennerkreisen als '64 1/2 er Mustangs bezeichnet, in diesem konkreten Fall ist dieses Auto am 09. April '64 produziert worden, also noch vor der eigentlichen Premiere. Ebenso rar ist die Motorisierung dieses goldig schimmernden Mustangs, er besitzt über den nur über einen sehr kurzen Zeitraum verbauten 260 cui grossen V8, welcher noch im ersten Modelljahr durch den weniger temperamentvollen Reihensechszylinder ersetzt wurde. Und damit stehen wir hier nicht nur vor einem ausserordentlich hübschen, sondern auch sehr seltenen Mustang der allerersten Generation aus dem allerersten Produktionsmonat. Dieses Auto darf zu Recht als Kulturgut bezeichnet werden.

"The Unexpected"

Marketing war natürlich damals auch schon ein grosses Thema. Noch vor der eigentlichen Weltpremiere schaltete Ford Werbespots, welche nach heutigen Massstäben vielleicht etwas schräg aber dennoch liebenswert rüberkommen. Und sie erreichten damit ihr Ziel, die potentielle Käuferschaft schien heiss auf dieses neue und für amerikanische Verhältnisse, kompakte Coupé zu sein. Noch vor dem 17. April wurden bereits 22'000 Autos vorbestellt. Eigentlich undenkbar, ungesehen, ungefahren, aber dennoch wurden die Kaufverträge rege unterschrieben. Der Mustang schien die USA und auch den Rest der Welt regelrecht zu überrollen, nicht zuletzt auch deswegen, weil das Auto zu Recht den Designpreis "Gold Medal Award for Excellence in Design" von Tiffany & Co. erhielt. Trotz vieler (optionalen) Luxusfeatures war das Pony damals sehr günstig bepreist und damit auch für die breite Masse absolut erschwinglich. Und auch nicht zuletzt wegen seiner praktischen Eigenschaften besetzte der Mustang unzählig viele Einfahrten und Garagen von Familien, welche ihre Kinder plus Gepäck durch die Weiten der amerikanischen Landschaften zu cruisen pflegten. Genügend Platz hinten und auch viel Platz im Gepäckabteil machten das Fahren eines Sportcoupés nicht länger jenen vorbehalten, welche entweder kinderlos oder aber im Besitz eines zusätzlichen Familienschiffs waren.

Der Innenraum

Der Innenraum in der Palamino-Ausführung darf ohne weiteres als luxuriös bezeichnet werden. Plastik war in dieser Zeit sowieso noch nicht so en vogue, vielmehr setze man auf Chrom, dicke Teppiche, üppige Innenbeleuchtungen, lackierte Oberflächen und hie und pflegeleichtes Vinyl. Wer jetzt denkt, was, kein Leder?? Nun, damals war Leder im Gegensatz zu heute kein plus an Ausstattung und eher die letztere Wahl. In diesem Auto wurden auch noch einige Extras geordert. Die Mittelkonsole zum Beispiel, ebenso wie das "Rally Pac", bestehend aus Drehzahlmesser und Uhr. Und damit ist der Mustang auch genauso, wie man ihn damals ordern konnte, keine Nachrüstuhren oder ein fremd erscheinendes Sportlenkrad trüben den Eindruck, zurück im Jahr 1965 eines der schönsten Cabrios der Welt über Landstrassen und Serpentinen gleiten zu lassen. Bevorzugt offen natürlich.

Dynamik

Obwohl der Mustang damals als sportliches Coupé vermarktet wurde, ist dies irgendwie nur so die halbe Wahrheit. Gerade dieses Exemplar mit dem 260er V8 ist vielmehr ein Cruiser als ein Sportwagen. Trotz dem willigen Antritt und dem erfreulich guten Lenkverhalten. Aber gerade die Cabrios wurden weniger dafür gekauft, um auf den Dragstrips gute Zeiten zu fahren. Mehr waren dies jene Autos der Leute, welche nach Feierabend entspannt und sicher nach Hause fuhren und dabei vielleicht noch den einen oder anderen geplanten Umweg machten. Und diese Eigenschaften hat dieser Mustang auch heute noch. Er ist eines jener Autos, welches besser ent- als beschleunigt und damit die Flucht aus dem täglichen Stress zu einem Spaziergang unter der Sonne macht. Der Motor hat dennoch einiges an Reserven, 164PS und 350 Nm Drehmoment entsprechen dem heutigen Durchschnittsdiesel, jedoch hat der kleine V8 weniger Speck mit sich herumzuschleppen als so ein silbernen Familienpassat. Damit sind die Leistungsreserven mehr als ausreichend, um im heutigen Verkehr entspannt mitzuschwimmen ohne dass man das Gefühl hat, die Technik unnötigerweise quälen zu müssen. Die sanfte Dreigangautomatik unterstützt dabei den Charakter des Achtzylinders perfekt.

 

Bremsen tut das Auto selbstverständlich auch, dank Servounterstützung ist die Verzögerung auch gut dosierbar, sofern man sich nach ein paar Minuten daran gewöhnt hat, dass das Pedal einfach etwas mehr Kraft benötigt als es moderne Alltagsautos tun.

 

Der Rest des Autos gibt sich von der Dynamik her sorgenfrei, das Auto reagiert ungewöhnlich gewöhnlich auf abrupte Richtungswechsel und ist frei von Schrecksekunden im normalen Fahrbetrieb. Man hat wirklich spürbar viel in die Entwicklung eines guten Autos investiert, sicherlich auch ein Grund dafür, dass der Mustang zu solch einem Kassenschlager wurde.

Von der emotionalen Dynamik her ist der Mustang in seinem eigenen Reich. Gemäss seinem Auslieferungszustand besitzt dieses Exemplar keine doppelflutige und damit übermässig klangstarke Auspuffanlage. Trotzdem jedoch ist der V8 durchaus präsent und vermittelt jene Souveränität, welche eben nur ein Achtzylinder bietet. Gepaart mit dem Ausblick auf makellose, goldene Lackoberflächen und geschickt platzierten Chromakzente führt er seine Passagiere in eine längst vergessene Welt des glitzernden Glamours, fernab von pseudodynamischen Carbonapplikationen und überbordenden Formenschlachten. Das Design und die Details des 64 1/2ers machen auch so glücklich, der Mustang benötigt keine Clowns und keine Manege, für dieses stolze Pony funktioniert der Auftritt auch ohne bunten Zirkus.

Zustand

Dieser Mustang wurde um 2007 herum ohne Rücksicht auf finanzielle Verluste in seinen Auslieferungszustand gebracht. Nicht nur die Lackierung befindet sich auch, oder vor allem, so viele Jahre nach dem Verlassen der Lackierkabine in hervorragendem Zustand, auch der Innenraum sieht aus, als ob das Auto gestern die Produktionsstrasse verlassen hat. Einzig ein Makel am Hackabschluss hinten links ist zu finden, wir schätzen, dass mal jemand mit der Poliermaschine abgerutscht ist und dabei den Lack auf ca. 2x5x5mm beschädigt hat. Auch befindet sich an der Türoberflanke ein 5x5mm grosser bzw. kleiner Lackschaden. Abgesehen davon ist die Aussenhaut frei von Dellen, Kratzern oder sonstigen Zeugen von Unachtsamkeit.

 

Auch der Motorraum ist genauso, wie er damals gewesen sein muss. Keine markenfremden Nachrüstteile trüben das Gefühl der Originalität. Nicht zuletzt deswegen hat das Auto bei diversen Concours-Anlässen immer wieder mit Höchstpunktzahlen bei den Jurys viele erste Plätze eingeheimst. Kritikpunkte waren dabei lediglich, dass die Linsen der Rückfahrlichter die nötigen Einprägungen vermissen liessen und dass die Türfänger an der Karosserie nicht überlackiert wurden. Hier wurde wirklich auf sehr hohem Niveau Kritik geübt.

 

Seitdem war das Auto in zwei Händen und wurde regelmässig und ebenso penibel gewartet und wo nötig, umgehend repariert. Davon zeugt das Reparaturtagebuch und wer das Auto in Echt sieht wird bestätigen können, dass dieses Cabriolet weder Wartungs- noch Investitionsstau hat.

 

Auch wir haben das Auto ausgiebig inspiziert und konnten lediglich feststellen, dass der Antriebsriemen des Klimakompressors eine Vermisstenanzeige benötigen würde. Wir können aber nachvollziehen, dass die Klimaanlage stillgelegt wurde, weil sie a) in einem Cabrio nur mässig Sinn macht und b) aufgrund der alten Bauweise die dafür benötigten Kühlmittel in unseren Breitengraden offiziell nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Deswegen finden auch wir, dies ist ein absolut verschmerzbarer Makel an der Funktionalität. Der Rest des Autos weist keinerlei Defekte auf, das Verdeck öffnet und schliesst einwandfrei, die Armaturenbeleuchtungen leuchten hell und klar und auch sonst ist die Elektrik frei von Überraschungen oder Basteleien.

Originales und Originelles

Wie bereits erwähnt, das Auto entspricht seinem Auslieferungszustand und hat keine (ära)fremden Optionen verbaut. Gerüchteweise soll es sich bei diesem Mustang auch um eines jener Exemplare handeln, welche auf der Dallas Autofair im Jahre 1964 ausgestellt wurde, es bleibt aber auch nach unseren Recherchen bei dem Gerücht. An Optionen sind an dem Cabrio folgende Optionen verbaut;

 

  • 3-Speed Cruisomatic (3-Gang Automatik)
  • Power Brakes (Bremsen mit Bremskraftverstärker)
  • Power Steering (Servolenkung)
  • Push Button AM Radio (AM-Radio mit Memory)
  • Ford Air Conditioner (Klimaanlage, stillgelegt)
  • White Sidewall Tires (Weisswandreifen)
  • Rally Pac (Uhr und Drehzahlmesser)
  • Deluxe Color-Keyed Seat Belts with Retractors (Sicherheitsgurte in Interieurfarbe)
  • Deluxe Wheel Covers with Knock-Off Hubs
  • Power Top (Elektrisches Verdeck)
  • Full Length Console (Mittelkonsole mit Aschenbecher)
  • Backup Lights (Rückfahrlichter)
  • 2-Speed Electric Wipers and Washers (Scheibenwischer mit zwei Geschwindigkeiten und Waschvorrichtung)
  • Tinted Windshield (Windschutzscheibe mit Grünkeil)
  • Remote Controlled Outside Mirror (von innen verstellbarer Aussenspiegel)
  • Vinyl Tonneau Cover (Persenning)
  • Padded Sun Visord (Sonnenschutzblenden gepolstert und in Innenraumfarbe)
  • Rubber Floor Mats (Fussmatten aus Gummi m. Logo)
  • Non-Glare Inside Mirror (Innenspiegel mit Abblendfunktion)

 

Zu dem Auto gibt es noch den originalen Prospekt von 1964 und ein Juryboard des Mustang Owners Club of America, in welchem der originale Zustand um 2008 bewertet und mit 695 von 700 möglichen Punkten in Zahlen gefasst wurde.

 

Zusammengefasst darf man sagen, dass es sich bei diesem Auto um eines jener raren Exemplare handelt, von welchen man immer wieder mal hört oder liest, aber kaum zu Gesicht bekommt. Dafür spricht, dass es sich um ein Auto aus dem allerersten Produktionsmonat noch vor der Weltpremiere handelt. Auch dass dieses Cabrio mit dem äusserst seltenen 260er V8 bestückt ist, macht ihn zu einer absoluten Rarität. Die Restauration auf Top-Niveau und die darauffolgende, aussergewöhnlich gute Pflege macht ihn zu einem absoluten Juwel. Dass er dann auch noch in seiner goldig schimmernden Originalfarbe (Prairie Bronze) dasteht, dürfte seinen zukünftigen Besitzer mehr als stolz machen und auch am Strassenrand für lächelnde Gesichter sorgen. Ohne Kohl, aber dieses Auto macht wirklich glücklich, beim Fahren wie auch beim blossen Anschauen.

Sold!

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Disclaimer

Und sie erreichten damit ihr Ziel, die potentielle Käuferschaft schien heiss auf dieses neue und für amerikanische Verhältnisse, kompakte Coupé zu sein. Noch vor dem 17. April wurden bereits 22'000 Autos vorbestellt. Eigentlich undenkbar, ungesehen, ungefahren, aber dennoch wurden die Kaufverträge rege unterschrieben. Der Mustang schien die USA und auch den Rest der Welt regelrecht zu überrollen, nicht zuletzt auch deswegen, weil das Auto zu Recht den Designpreis "Gold Medal Award for Excellence in Design" von Tiffany & Co. erhielt. Trotz vieler (optionalen) Luxusfeatures war das Pony damals sehr günstig bepreist und damit auch für die breite Masse absolut erschwinglich. Und auch nicht zuletzt wegen seiner praktischen Eigenschaften besetzte der Mustang unzählig viele Einfahrten und Garagen von Familien, welche ihre Kinder plus Gepäck durch die Weiten der amerikanischen Landschaften zu cruisen pflegten. Genügend Platz hinten und auch viel Platz im Gepäckabteil machten das Fahren eines Sportcoupés nicht länger jenen vorbehalten, welche entweder kinderlos oder aber im Besitz eines zusätzlichen Familienschiffs waren.