Short Facts

Motor

Karosserie

Getriebe

Antrieb

Zulassung

Kilometer

R6 3442 ccm Type-C

Roadster

Manuell 4-Gang

Heck

frischer Veteraneneintrag

21'500

Göttin

Es gibt nicht viele Autos, welche etwas Ikonisches an sich haben. Und es gibt auch nicht so viele Autos, welchen man einen eher weiblichen Charakter zugesteht. Und Autos, welche gleich beide dieser Eigenschaften in sich vereinen sind ohne Zweifel sehr, sehr selten zu sehen. Also, abgesehen von vermutlich genau jetzt, wenn du Dir die Bilder von diesem weissen XK 140 anschaust. Mit seinem lippenstiftroten Innenraum, diesem wohlgeformten Heck und der Eleganz einer Ballerina auf einer weiten Bühne. Es scheint schier unmöglich, die Augen von diesem Auto zu lassen und, so wie es mir ergangen ist, sich in diese Tänzerin hart zu verknallen. Und das alles passiert noch lange, bevor man den Schlüssel auf Zündung stellt, den Starterknopf drückt und feststellt, dass hinter all dieser Eleganz und Grazie doch noch etwas Rauhes, ja fast schon etwas Verruchtes dahintersteckt. Was für ein fantastisches Erlebnis. Und was für eine Erfahrung und erneute Erweiterung des automobilen Horizontes. Wie ihre beiden Brüder, der XK 120 OTS und der XK 120 DHC, welche sicherlich aus derselben Familie stammen, aber dennoch sehr eigen sind. Der eine ein roher, ehrlicher Kämpfer, der andere wohlsituiert und vielleicht auch ein ganz klein wenig versnobt. Und dann stehen wir hier eben vor deren Schwester in ihrem weissen Kleid, den filigranen Speichenrädern und dem roten Innenraum.

Spitzensport

Die XK 140 waren Rekordjäger und Rekordhalter. Geschwindigkeitsexzesse waren die Domäne der Raubkatzen aus Coventry und auch dieses Auto war ein Rekordhalter, genau 227.8 km/h fuhr solch ein XK 140 damals und man muss sich das mal vorstellen; ein Serienfahrzeug, mit Trommelbremsen rundum, fliegt mit 230 Klamotten an einem vorbei, während man in seinem plärrenden VW Käfer mit ca. 110 km/h über eine Autobahn krabbelt. Unvorstellbar. Und selbstverständlich, der Rennsport war ja quasi das zweite zu Hause der Marke Jaguar, 1951, '52, und '53 hat man in Le Mans die Konkurrenz mit ziemlich vielen Hausaufgaben nach Hause geschickt. Das war aber alles vor sehr langer Zeit.

Und heute?

Es ist immer schwierig, ein Auto, welches seinen Entwicklungsstand in der Mitte des letzten Jahrhunderts hat, mit modernen Massstäben zu messen. Natürlich gibt es die berühmte Stammtischstopuhrzeit von null auf hundert, welche schon mal ein kleines Indiz auf die Fahrdynamik von einem Auto gibt. Aber, das ist bei weitem nicht abschliessend, es gibt so viele Faktoren, welche den Fahrer die subjektiv empfundene Fahrdynamik spüren lassen. Ja, da wäre mal die Beschleunigung. Die Verzögerung, das Fahrwerk, das Lenk- und Einlenkverhalten. Der Sound! Und wenn man die Summe all dieser Eigenschaften in einen Topf wirft, dann kriegt man einen umfassenden Eindruck der Fahrdynamik von so einem Kraftfahrzeug. Was bei diesem XK 140 heisst, volle Punktzahl. Nicht nur, dass die Optik eine Menge verspricht, das Auto hält auch eine Menge von diesem Versprechen und es ist schier unglaublich, dass vor 65 Jahren, so etwas überhaupt möglich war. Oder kurz gesagt, nach ein wenig Eingewöhnung ist dieses Auto betörend schnell. Und macht zuverlässig süchtig. Diese Ballerina kann den Fahrer in Schwierigkeiten bringen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

Der Innenraum

Dieses tiefe Rot ist einfach die perfekte Farbe in Kombination mit dem weissen Kleid. Selbstverständlich sind bei der Restauration nur die besten Materialien verwendet worden, dickes Leder, dicke Teppiche, blankes und massives Chrom. Und alles fühlt sich an, als wäre es für die Ewigkeit gebaut. Und darauf hat Peter Orlainsky in der Mitte der 90er Jahre sehr viel Wert gelegt, als er dieses Auto komplett und bis auf die letzte Schraube restauriert hat. Nicht nur, dass die Originalität bis in das kleinste Detail gegeben ist, es sitzt auch alles noch genau da, wo es hingehört. Nichts in diesem Innenraum lässt den Wunsch nach mehr Wertigkeit aufkommen, das ist nicht nur der Luxusstandard der 50er Jahre, das ist vor allem für heutige Verhältnisse absolut beeindruckend. Und wenn wir beim Innenraum sind, dazu gehört natürlich auch ein Dach. Dieser XK 140 hat ein perfekt passendes Verdeck und selbstverständlich auch zwei steckbare Seitenscheiben. Ehrlicherweise muss man zugestehen, dass das Konstrukt widrige Wetterverhältnisse etwas erträglicher macht, aber trotzdem muss man bei Regen den einen oder anderen (feuchten) Kompromiss machen. Dennoch, die Qualität des Verdecks und dessen Passgenauigkeit sind vermutlich besser, als es damals bei der Erstauslieferung war. Und, es empfiehlt sich, das Anbringen des hinter den Sitzen verstauten Verdeckes, vielleicht vorab mal zu üben.

Dynamik

Dieser XK 140 in der SE Ausführung besitzt den berühmten Motor mit den C-Type Zylinderköpfen. Das heisst, die 3.5 Liter grosse Maschine leistet 210 PS, verteilt auf vier Fahrstufen (vorwärts). Und, es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass dieses Triebwerk mit seinen originalen SU-Vergasern in vielen Belangen auch heute noch Massstäbe setzt. OK, vielleicht nicht wenn es darum geht, den Sprit möglichst effektiv zu nutzen. Aber sicherlich darin, wenn es um die Laufruhe geht. Die Drehmomententwicklung. Auch aus dem Leerlaufkeller heraus kommt dieser Reihensechszylinder butterweich heraus, nur um dann ab 2500 Umdrehungen ein Stakkato abzufeuern, welches mit steigenden Drehzahlen zu einer wahren Symphonie emporsteigt. Nicht nur, dass die Leistungsentfaltung an sich sehr modern verläuft, parallel dazu wird die Akustik dieses Motors zu einem Gänsehautgarant, welcher immer und immer wieder nach Wiederholung ruft. Es ist, zumindest für mich, unbestritten, dass dieser Motor der am besten klingende Sechszylinder aller Zeiten ist, jeder Petrolhead auf diesen Planeten sollte so einen XK oder auch den E mal gefahren haben, dieses Triebwerk setzt wirklich den einen oder anderen Massstab, nicht nur klangtechnisch.

 

Natürlich muss man ja auch mal etwas langsam machen, also bremsen. Und da sind wir wieder zurück im Jahre 1956, als Bremsen weniger zu der eigentlichen Zeitenperformance zugetragen haben. Und ja, das muss man sich bewusst sein, hier sind Bremsen am Werk, welche nicht nur physisch, sondern auch psychisch einiges abverlangen. Man muss in dem XK 140 wesentlich weiter vorausdenken, wenn es darum geht, die zelebrierte Lust nach der Beschleunigung wieder zurück in ihre Schranken zu weisen. Die Performance der Trommeln lässt sich schlicht nur als mangelhalft bezeichnen, misst man denn wieder mit den modernen Massstäben von heute. Aber, man kann die Verzögerung des XK 140 auch zelebrieren, runter vm Gas, Zwischengas (Sound!) und Zwischenkuppeln, Bremse treten (mit einem Tritt) und dann entspannt auf die nächste Kreuzung, Kreisel oder Schikane einfahren. Dann kommt nämlich wieder jener Teil, welcher der Beschleunigung dient. Volllast, hochschalten, der Göttin zuhören, wie sie Ihre sanfte Wut über die doppelflutige Auspuffanlage erklingen lässt.

 

Lenken; super. Wo die amerikanischen Derivate aus der selben Zeit mit einem Eimer voll Servolenkung die Welt unter den Reifen komplett wegdämpfen, da lässt der XK 140 den Fahrer sehr genau spüren, wo die Reise hingeht. Und auch da, es ist schier unmöglich, dass ein Auto mit dieser antiquierten Bereifung dermassen viel Rückmeldung an den Fahrer geben kann. Der XK hat keine Servounterstützung, lässt diese aber auch absolut nicht vermissen. Es ist absolut nachvollziehbar, warum dieses Auto so viele Siege im Rennsport erzielt hat, das Auto ist unglaublich leichtfüssig, kommunikativ und absolut ehrlich, wenn sich die Frage stellt, wo die Vorderachse denn gerade hinzielt.

Zustand

Die Göttin wurde Mitte der 90er Jahre vollständig und penibel von Peter Orlainsky restauriert (Komplett fotografisch dokumentiert). Und seitdem hat er sich auch persönlich darum gekümmert, dass dieser Zustand erhalten blieb. Selbstverständlich wurde das Auto immer wieder mal gefahren und hat, seiner Bestimmung entsprechend, auch einige Kilometer gesammelt. Das Auto wurde die letzten 25 Jahre oft und mit viel Freude bewegt und war, innerhalb der umfangreichen und sehr gut sortierten Sammlung des bisherigen Besitzers, eines seiner Lieblingsautos.

 

Der Lack entspricht der Lackierung von der damaligen, höchstwertigen Restauration und ist frei von Beschädigungen. Die jahrelange Handwäsche ist durch oberflächliche Kratzer nachvollziehbar. Rost? Nein, nirgends. Dellen? Keine. Ein kleiner Lackschaden am Kotflügel vorne links, wird aber vor dem Verkauf selbstverständlich noch fachmännisch beseitigt.

 

Chrom? Absolut und rundum einwandfrei, original und keine Dellen.

 

Innenraum? Am Fahrersitz findet sich eine kleine Schramme. Das war's dann auch mit den Gebrauchsspuren am Innenraum. Alle Anzeigen gehen korrekt und einwandfrei. Dies gilt auch für die Beleuchtung derselben.

 

Motor? Startet auch im kalten Zustand und nach längerer Standzeit als ob es das normalste der Welt wäre. Leistung? Definitiv! Keine Rauchentwicklung, weder kalt noch warm, alle Zylinder sind sofort zu Hause. Die Vergaser benötigen einen kurzen Moment, bis sie das Gehör für Gasbefehle haben.

 

Getriebe? Wie alle diese Moss-Box'en: Nichts für Hektiker.

 

Jaguar Heritage Certificate? Ist selbstverständlich vorhanden, sämtliche Nummern sind bestätigt und dokumentiert (Motor, Getriebe, Chassis, Body).

Originales und Originelles

Wie aus dem Jaguar Heritage Certificate zu entnehmen ist, entspricht das Auto dem Auslieferungszustand. Lediglich die Farbe der Karosserie wurde bei der Restauration von grau auf weiss geändert. Das Auto hat seinen originalen Motor, das Getriebe und all dies sitzt im richtigen Chassis und der richtigen Karosserie.

Sold!

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